Laudatio

Die Vision der Max-Brauer-Schule heißt: „Dem Lernen Zeit geben“. Das ist ein pädagogischer Kontrapunkt gegenüber einer belasteten, hektischen, für Kinder auch gefährlichen Umgebung.

Die Schule hat dazu vieles erfunden und erprobt – von der Profiloberstufe, die Fächer bündelt, bis zur „Neuen Max Brauer-Schule“, einem didaktisch-methodischen Umbau von innen gleichsam unter vollen Segeln. Lernbüros, Projekte und Werkstattarbeit werden verbunden zu einem Konzept, das Individualisierung mit sozialem Lernen sinnreich zusammenfügt, das die Einübung von Grundfertigkeiten mit praktischem Lernen durch Versuch und Irrtum verknüpft, und das Wagemut mit Selbstdisziplin, Pauken mit Probieren spannungsvoll kombiniert.

Die Schule lebt und webt in einem Netz von Herkunftskulturen, Lernorten und Kooperationsbeziehungen. Sie hat längst entdeckt und umgesetzt, dass Evaluation hart ankommt, aber auch weiterhilft, dass Elternarbeit belastet, aber auch trägt, Demokratie mühsam ist, aber mündig macht und dass Reform eine Daueraufgabe ist, die Kräfte bindet, aber genauso auch freisetzt. Schule als pädagogische Erfinderwerkstatt – so könnte man die Max-Brauer-Schule und ihren Geist charakterisieren.